Tuesday, November 4, 2014

Warum die Generation Y so unglücklich ist

Die Welt

Das Leben ist eben keine Blumenwiese, schon gar nicht für die Generation Y. Die hält sich nämlich für etwas Besseres, ohne zu wissen, warum eigentlich. Und viel zu hohe Ansprüche hat sie auch.
Das ist Lucy.
Lucy gehört zur Generation Y. Und sie ist der Überzeugung, Mittelpunkt einer ganz besonderen Geschichte zu sein. "Generation Y" werden die jungen Erwachsenen genannt, die zwischen den späten 70ern und den frühen 1990er-Jahren geboren sind. Viele von ihnen pflegen einen gewissen Yuppie-Lifestyle. In den USA nennt man diese Untergruppe "GYPSYs" – das steht für "GenY Protagonists & Special Yuppies".

Lucy findet es eigentlich ziemlich gut, Lucy zu sein. Es gibt nur ein Problem: Irgendwie ist sie unzufrieden. Warum?
Glück lässt sich in eine eigentlich ziemlich simple Formel packen: 

Glück = Realität - Erwartungen

Das ist ziemlich einfach: Wenn es besser kommt, als man erwartet hat, ist man glücklich. Wenn es schlechter kommt als erwartet, ist man unglücklich.

Um Lucy in ihrer Unzufriedenheit zu verstehen, müssen wir uns auch ihre Eltern ansehen:

Lucies Eltern sind in den 50er-Jahren geboren. Sie gehören zur Generation der "Baby Boomer". Ihre Eltern wiederum, Lucies Großeltern, wuchsen während in der Wirtschaftskrise auf und erlebten den Zweiten Weltkrieg. Knallharte Zeiten, eine Ära der Depression. Und es gibt keine Generation, die sich stärker von Lucies unzufriedener GYPSY-Sippe unterscheidet, als diese Großeltern-Generation.

Das wichtigste für Lucies Schicksalsgebeutelten Großeltern war finanzielle Sicherheit. Ihren Kindern predigten sie, praktische, sichere Lebenswege einzuschlagen. Sie wollten, dass es ihren Kindern besser ginge als ihnen selbst. Sie sollten keine Dürreperioden erleben. Ihr Leben, so stellten sie es sich vor, sollte einer grünen Wiese gleichen:
Lucies Eltern erfuhren, dass ihrer blühenden Zukunft nichts im Weg steht, wenn sie nur hart genug arbeiten. Dann könne ihre Karriere so aussehen:

Nachdem sie mit ihrer unerträglichen Hippie-Phase durch waren, kümmerten sich Lucies Eltern also um ihre Karriere. Und siehe da – die 70er, 80er und 90er-Jahre brachten einen großen wirtschaftlichen Wohlstand mit sich. Lucies Eltern erreichten mehr, als sie erwartet hatten und so waren sie zufrieden und optimistisch.

Ihre Erfahrung, dass es besser kommt, als man glaubt, gaben Lucies Eltern an Lucy weiter. Babyboomer rund um die Welt erklärten ihren Kindern, dass sie werden können, was sie nur wollen und dass ihnen alle Möglichkeiten offen stehen. Die Babyboomer-Kinder wuchsen auf mit der Überzeugung, Mittelpunkt einer ganz besonderen Geschichte zu sein.
So entstand bei den GYPSYs eine entsetzliche Erwartungshaltung. Oder anders gesagt: Ihr Gras sollte nicht nur satt und grün sein, wie das ihrer Eltern. GYPSYs wollen eine Blumenwiese!

Das führt zum ersten Merkmal der GYPSYs:
Sie sind unfassbar anspruchsvoll.
Ein GYPSY will viel mehr von seinem Beruf, als bloß Sicherheit und Wohlstand. Während die Baby Boomer bestenfalls den amerikanischen Standardtraum leben wollten, möchten GYPSYs ihren eigenen, großartigen, ganz persönlichen Traum leben.
Es kommt noch etwas hinzu: Lucies Eltern impften ihrer Tochter die Überzeugung ein, etwas ganz, ganz besonderes zu sein:

Damit entsteht ein zweites GYPSY-Merkmal:
GYPSYs sind Traumtänzer.

"Jeder findet einen Beruf, der ihn erfüllt, aber ICH bin eben außergewöhnlich wunderbar und MEINE Karriere und MEIN Lebensweg werden neben all den anderen herausragend sein." So denken die GYPSYs.

Lucies sieht ihre Karriere als ein glitzerndes Einhorn, das über eine Blumenwiese springt.

Das Problem ist: Alle GYPSYs denken von sich, etwas ganz, ganz Besonderes zu sein – was sich nicht besonders gut mit der Definition von "besonders" verträgt.

"be-son-ders: außerordentlich, speziell, absonderlich."


Die meisten Menschen sind eben nichts besonderes, sonst würde der Begriff seine Bedeutung verlieren.

Aber selbst jetzt, wenn ein GYPSY das liest, wird er denken: "Schon richtig … Aber ich bin eben einer der wenigen, die wirklich etwas Besonderes sind." Und genau das ist das Problem.
Sein Traumtänzer-Dasein endet allerdings abrupt, wenn der GYPSY in der Arbeitswelt ankommt. Lucies Eltern rechneten damit, dass jahrelange harte Arbeit zu einer erfolgreichen Karriere führen. Auch Lucy hält es für selbstverständlich irre erfolgreich zu werden, es ist nur eine Frage der Zeit.
Ihre Erwartungen sehen etwa so aus:

Aber leider ist die Welt eben doch nicht so einfach und das Berufsleben kann ziemlich hart sein. Große Karrieren kosten viele Nerven, Schweiß und Tränen – das gilt selbst für jene, die keinen springenden Einhörnern auf einer Blumenwiese gleichen. Und selbst sehr erfolgreiche Menschen haben als Mitte-20-Jährige meistens noch nichts Super-Außergewöhnliches geschafft. Aber GYPSYs wollen das nicht so einfach akzeptieren.

Paul Harvey, ein Professor der Universität New Hampshire und GYPSY-Forscher rät Menschen, die es in Einstellungsgesprächen mit diesen jungen Leuten zu tun bekommen, zwei Fragen zu stellen: "Hältst Du Dich prinzipiell für besser als deine Kollegen und Kommilitonen? Und wenn ja, warum?" Aufpassen müsse man vor denjenigen, die auf die erste Frage mit "Ja" antworten, aber Probleme haben, etwas auf die zweite Frage zu entgegnen. "Ihre Eltern haben ihnen etwas zu eifrig ein großes Selbstbewusstsein gepredigt", erklärt Harvey.

Nach ein paar Jahren findet Lucy sich also hier wieder:
Lucies extremer Ehrgeiz, ihre hohen Erwartungen, gekoppelt mit der Arroganz, die aus dem übersteigertem Selbstwertgefühl entsteht, verblassen angesichts der Negativ-Bilanz, die sich zwischen den beiden Kurven von "Wirklichkeit" und "Erwartungen" auftut.
Aber es kommt noch schlimmer. GYPSYs haben nämlich NOCH ein weiteres Problem:
Die Bilder der Anderen.

Während Lucies Eltern noch vor sich hinarbeiteten und nur hin und wieder hörten, wie sich so die anderen Kinder der Freunde ihrer Eltern dabei anstellten, erfolgreicher als die Vorgängergeneration zu sein, wird Lucy von einem relativ jungen Phänomen verfolgt: Den gepimpten Facebook-Bildern.
Ihre Facebook-Timeline hält Lucy eine Welt vor Augen, die A) das Leben all ihrer Bekannten sichtbar macht, B) von denen viele eine polierte Version ihrer Wirklichkeit präsentieren und C) die vor allem diejenigen zeigt, deren Beziehungen und Karrieren wirklich vorzüglich laufen, während andere, die sich frustriert vergeblich abrackern, unsichtbar bleiben.

Bei Lucy hinterlässt das ein Gefühl, ungenügend zu sein, während sie glaubt, dass bei den anderen alles rundläuft.

Deshalb ist Lucy also unzufrieden, fühlt sich frustriert und unzureichend. In Wirklichkeit aber hat sie ihr Leben bestens gestartet. Es ist nur sie selbst, die davon enttäuscht ist. Mein Rat für Lucy:
1) Bleib ehrgeizig: Die Welt da draußen quillt über vor Möglichkeiten für ambitionierte Menschen, um sich zu verwirklichen und Erfolg zu haben. Die Richtung ist möglicherweise noch unklar, aber die ergibt sich von alleine. Tauch einfach irgendwo ein.

2) Hör auf zu glauben, Du seist etwas Besonderes: Fakt ist, dass du momentan nichts Besonderes bist. Du bist einer von tausenden unerfahrenen jungen Menschen, die noch nicht besonders viel geleistet haben. Du kannst etwas Besonderes werden, wenn Du über lange Zeit hart arbeitest.
3) Ignoriere den Rest: Das Gras der anderen wird Dir immer grüner vorkommen und in der Welt der Facebook-Bilder wird dir das Leben der anderen auch weiterhin so erscheinen wie prächtige Blumenwiese. In Wahrheit aber sind die anderen genauso unentschlossen, zweifelnd und frustriert wie Du. Solange Du einfach Dein Ding machst, gibt es keinen Grund, auf die anderen neidisch zu sein.

Übersetzt von Pia Frey.  Der Artikel erschien im englischen Original auf waitbutwhy.com.  Mehr Waitbutwhy-Artikel gibt es in den wöchentlichen Newslettern, auf Facebook und Twitter.  © Axel Springer SE 2014. Alle Rechte vorbehalten
KOMMENTAR (26)
 
  • Als Mitglied dieser Generation kenne ich das Problem - man erwischt sich oft zu glauben, man sei was Besonderes und der Neidfaktor steigt extrem schnell bei kleinsten Eindrücken Anderer.
    So was es zumindest vor einigen Jahren, als ich vor meinem Studium schon Vollzeit gearbeitet hatte. Jetzt ist es anders - zum Glück :)


  • Avatar
    Ein Artikel, in dessen Illustrationen noch nicht einmal das Generation-Y-typische Wort "gepimpt" orthografisch korrekt geschrieben ist, ist sicher wenig aussagekräftig über die Generation Y.

  • Kann das mal jemand meiner Tochter erklären... icke bin nämlich nicht auf dem Niveau ihr soetwas sagen zu dürfen, mit mir redet sie nicht mehr 😕

  • Sensationeller Artikel! Unsere Erfahrungen als Arbeitgeber bei der Suche nach passendem Personal decken sich exakt mit den beschriebenen Eigenschaften dieser Generation. Sehr sehr hohe Erwartungen an Andere in Kombination mit übersteigertem Selbstbewusstsein führen sehr selten zum Erfolg. Der Aufprall auf dem Boden der Realität ist dann meistens sehr schmerzhaft, leider für alle Beteiligten.

    • Dann stellt Baby-Boomer ein, die mit Anfang 50 scharf sind auf eine neue Aufgabe. Geld ist dabei nicht das Problem. Viele könnten eigentlich schon die Füße hochlegen, wenn sie etwas auf Luxus verzichten (siehe Skidelsky&Skidelsky*s Buch Wieviel ist genug?). Aber da kribbelt nochwas. Vielleicht ist die Generation Y ja auch soweit wenn sie dann mal 50 ist :-)!

  • Was die Verfasser dieser Artikel gerne vergessen, ist noch ein anderer Zustand, und zwar von Arbeitgeberseite: Ein großer Teil der frustrierten, jungen und motivierten Arbeitswilligen, wird nach Jahren des Studiums und der schönen günstigen Ausbeute zahlreicher Praktika ("Bei uns machen Sie ja etwas für Ihren Lebenslauf") mit befristeten Jobs abgespeist. Ich sehe in meinem Umfeld gute, junge Leute, die 60 Stunden-Wochen buckeln für einen mageren Stundenlohn, nur, damit sie vielleicht irgendwann mal eine unbefristete Anstellung bekommen. Und nein, das macht wahrlich auch nicht glücklich und trägt bestimmt nicht dazu bei, dass die jungen Frauen von heute angesichts dieser mangelnder Sicherheiten eine Familie gründen möchten.

  • Das Problem unserer Generation ist, dass wir durch das Internet zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen sind. Damit meine ich im Prinzip die ganze Welt als Gemeinschaft. Wir sehen, wie Leute wie Zuckerberg, Brin und viele andere aus der IT Welt sehr früh Karrieren gemacht haben. Auf Facebook verfolgen wir die Karrieren unserer Freunde aus der Schulzeit, mit denen wir heute keinen Kontakt mehr haben. Die Maßstäbe, nach denen wir uns beurteilen, sind nicht mehr unsere Eltern oder Familie, sondern Menschen, mit denen wir nur digital befreundet sind. Wenn es dann mit der Karriere nicht mehr so geht, wie es uns die Vorbilder vormachen, sind wir schnell frustriert und enttäuscht. Aus meinem familiären Umfeld kenne ich einige, die keinen Facebook Account haben und nur selten online sind. Diese Menschen in meinen Augen gelassener und glücklicher.

    • Naja. Ich weiß auch, dass zig Tausende in Deutschland mehr verdienen als ich. Trotzdem bekomme ich meine Familie satt, wir fahren in den Urlaub, haben ein kleines Haus und zwei Autos. Auf der Arbeit mache ich mich nicht tot, ich habe ein geregeltes Leben und monatlich kann ich noch was für die Rente zurücklegen. Und ich betrüge keine Leute.
      Warum sollte ich da frustriert sein? Nur weil Zuckerberg mehr Geld hat? Es gibt aber immerhin noch viel mehr Menschen, die viel weniger haben als ich.
      Lernt einfach Stolz auf das zu sein, was ihr selber erreicht habt. :-)

    • Nicht nur das. Die Leute orientieren sich an Fußballspielern, Musikstars und .com Milionären. Wenn sie dann nach mittelmäßigem Studium für 3k Brutto einsteigen sollen verstehen sie die Welt nicht.

  • Also ich gehöre auch zur Y-Generation und will dem Autor zum Teil recht geben. Problem ist nur, dass wir dieses "höher, schneller, weiter" und "du bist was besonderes" von unseren Eltern und unseren Medien eingeimpft bekommen haben. Irgendwann glaubt man das eben. Doch jeder mit Gripps merkt, nach der Schule im Job oder im Studium, dass er auch kein Überflieger ist, sondern halt Durchschnitt. Nur würde ich nicht so auf die Generation Y schimpfen: Was haben wir denn noch für Aussichten? Vernünftige Jobs gibt es kaum noch und als Arbeitnehmer muss man heute genauso ein attraktives Renditeobjekt sein, wie irgendein Fond. 2005 habe ich mich mal mit gutem Abi auf eine Stelle beworben, die für Real- und Hauptschüler ausgeschrieben war. Dritte Frage im Vorstellungsgespräch: "Warum ist mein Abitur mit 2,0 so schlecht?"
    Sichere Arbeitsplätze mit guter Bezahlung sind heute leider so schwer zu bekommen, wie ein Sechser im Lotto. Macht keinen Spaß als Personaler nach dem Studium im Job zu arbeiten und zu merken, dass der Vorgesetzte mit Anfang 50 sich noch mit Realschulzeugnis hocharbeiten konnte und noch nie eine Uni von Innen gesehen hat.
    Wir sind auch die erste Generation, die völlig begriffen hat, dass Familie und Kinder nur noch Kostenfallen sind. Man kann nichtmal den Partner seines Herzen heiraten ohne ein finanzielles Risiko einzugehen. Den eine Scheidung ist ja heute etwas völlig normales geworden. Und Kinder können wir uns auch nicht mehr leisten und welche Zukunft diese Kindern hätten, wollen die meisten unseren (nicht gezeugten) Kindern sowieso ersparen. Rente gibt es auch keine mehr und nebenbei dürfen wir jetzt die Finanzkrise der Generation vor uns abarbeiten, die diese in den 80er und 90er Jahren gestartet haben.
    Aber ich will garnicht jammern. Wir in der Generation Y haben es nicht leicht, aber die Generation Z kann sich gleich die Kugel geben. Geld bald wertlos, Umwelt kaputt und gnadenlose Konkurrenz mit Indien und China.
    Die dürfen dann ihre Bachelorarbeit auf Englisch schreiben und ihren Master auf chinesisch machen. Wer nicht mindestens drei Master und einen Doktor hat, bleibt arbeitslos. Wer in 20 Jahren das schafft, kriegt dann die Stelle im Büro, die der eigene Opa noch mit Realschule gekriegt hat. Viel Spaß dabei.


     

    "Was haben wir denn noch für Aussichten? Vernünftige Jobs gibt es kaum
    noch und als Arbeitnehmer muss man heute genauso ein attraktives
    Renditeobjekt sein, wie irgendein Fond." -- Sehen Sie, das ist gerade der falsche Anspruch und die fehlende Erfahrung.


    Die Arbeitsmarksituation ist, entgegen dem Gemaule aus dem linken Lager, so gut wie lange noch nicht. Was meinen Sie was für Jobs es denn in Wirtschaftswunderzeiten gab? Da wurde 6 Tage am Fließband im Akkord geackert! Und mit viel Sparen ist neben der Miete ein Käfer bei raus gesprungen, mit viel Glück und Entbehrungen ein Reihenhäuschen.

    Wenn Sie 5x8 Stunden abeiten machen Sie heute schon Überstunden! Ich kenne keinen Absolventen der ernsthaft Probleme hatte einen Job zu finden. Die meisten Leute die ich kenne haben ein paar Monate lang gesucht und einige Angebote ausgeschlagen. Und mein Auto (Neuwagen) hab ich mir Bar von den Ersparnissen von einem Jahr gekauft.

    " Geld bald wertlos, Umwelt kaputt und gnadenlose Konkurrenz mit Indien und China." Aha? Sie wissen aber schon dass man im Rhein erst seit den 90ern wieder ungefährdet schwimmen kann und die Luft in vielen Gegenden erst seit dieser Zeit wieder frisch riecht? Und Sie wissen auch dass ohne die Weltfabrik Chinxa Kleidung und Elektronik ein Vielfaches kosten würden und wir hier sehr viel weniger gut bezahlte Jobs in Entwicklung und Verwaltung hätten?

    • Tja, wenn die ganzen Studierten eine Lehre gemacht hätten, dann würden sie sofort einen Job bekommen. Gute Handwerker (und auch etliche andere Facharbeiter) sind nämlich kaum noch zu bekommen.
      Natürlich verdient man nicht so viel wie ein Herr Dipl.-Ing. (so er denn mal eine Stelle bekommt), aber zumindest hat man als guter Handwerker heutzutage einen relativ sicheren Stand.

  • Wer sich mit anderen vergleicht, hat noch nicht angefangen sich selber zu finden. Ich bezeichne dies nach meiner Lebenserfahrung zu dieser Erkenntnis alsein Zustand der Lebenszeitvergeudung mit einem All-Inklusive Paket der Frustration.

  • Der Spaß an der Freude kommt mit dem Erfolg. Erfolg ist relativ und aber auch Gewöhnungssache.

  • Als Psychotherapeut kann ich den Artikel nur bestätigen. Vor allem die irrige Vorstellung, Besonders leisten zu können, ohne sich übermäßig mühen zu müssen, ist unter jungen Leuten weit verbreitet. Sie sitzen dann recht traurig in der Praxis und wundern sich über das Leben, so als habe man ihnen etwas vorenthalten.
    Tatsächlich sind die Baby-Boomer-Eltern mit ihrer kinder-idealisierenden Erziehung, sowie die kulturelle Erwartung "express yourself" als ursächlich für dieses Dilemma zu verstehen.
  • Ich habe alles befolgt, was gepredigt wurde - war ehrgeizig, gut in der Schule, Stipendium, Vollzeit-Arbeit (Praktikum) bei Top-Arbeitgebern, erfolgreiches Studium am Abend (also 12-Stundentag.
    Die Quittung? Diese "Leistungsgesellschaft" stuft jeden Arbeitslosen wertvoller als mich ein. Da kann man sich die Herumphilosophiererei betreffend meiner Generation sparen.
  • Dieses Generationen-Bashing hat keinen Mehrwert. Man macht es sich schon sehr einfach eine komplette Generation in eine Schublade zu stecken und einfach munter drauf loszuschimpfen. Konstruktive Kritik persönlich gerichtet an einen privat bekannten Menschen muss erlaubt sein. Das sind auch einfach menschliche Probleme. Junge Menschen sind nun eben mal unsicher und müssen erst lernen damit umzugehen. Aber die Art wie der Text hier geschrieben wurde, ist respektlos. Es kommt einem vor als ob eine Art "Untermensch" beschrieben wird.
  • Interessanter Artikel
    und hat sicherlich einen gewissen Wahrheitsgrad. Mit Jahrgang 78 gehöre ich
    gerade mal zu den Anfänger dieser Y Generation und versuche hier mal eine neutrale
    Meinung darzustellen.

    In modernen
    Unternehmungen ist dieser Generationswechsel in den letzten 2-5 verstärkt Wahrgenommen
    worden und stellt durchaus eine Herausforderung dar. Fact ist (Ergänzung zum
    Artikel), dass junge Leute ein breiteres Wissen haben, geradewegs auch wegen dem
    Umgang und Anwendung von Internet und Informatik/Software/Applikationen, damit
    ist nicht Facebook etc. gemeint, sondern wie Medium Internet und Informatik
    gewinnbringend im Alltag und der Karriere eingebracht werden kann. Damit ist
    manch einer der Vorgeneration überfordert und anstelle sich dieser Herausforderung
    zu stellen, werden viele Newcomers zu Unrecht von der Vorgeneration
    unterdrückt. Am Ende des Artikels werden 3 Ratschläge an die Y Generation
    erteilt. Ich erlaube mir 3 Ratschläge an die Babyboomer Generation abzugeben:

    Versucht
    Euch in die Pension zu retten bevor die Z-Generation in die Arbeitswellt
    einsteigt. Z-Generation sind diejenige die mit iPad etc. bereits in der
    Kinderwiege grosswerden und den Schulstoff eines 3 Klässler bereits im Kindergarten
    beherrschen.



    Falls Ihr
    Euch nicht genug früh in die Pension retten könnt, stellt Euch der
    Herausforderung und beschäftigt Euch mit der Y-Generation und respektiert sie genauso,
    wie sie euch respektieren sollen. Denn es wird nicht einfacher, die Z-Generation
    ist schon im Anmarsch.

    Geniesst
    es, dass das Leben eines Babyboomers lediglich kompliziert ist, dasjenige der
    Y-Generation ist komplex.

    Zum Abschluss nochmals
    kurz zurück zum Artikel: Guter Artikel, vor allem sehr gut geschrieben, leider zu
    einseitig. Deshalb Vorsicht an die Babyboomer die sich in diesem Artikel zu
    sehr bestätigt fühlen, die ganze Wahrheit und Herausforderung sieht anders aus,
    um diese zu lösen gibt es nur eines, MITEINANDER und RESPECT, lernen kann man
    von jeder Generation.





    • Vor allem der zweite Absatz ist es was wohl viele frustriert. Es findet kein Erfahrungs- und Wissenvermittlung von alt nach jung statt. Denn die Alten denken, dass sie sich dadurch selber aufs Abstellgleis schieben (weil irgendwann ersetzbar). Also machen sie sich absichtlich unersetzbar, indem man so wenig wie notwendig seinen jüngeren Kollegen vermittelt. Selbst auf nachfragen nicht. Tolle Zusammenarbeit. Die Jungen werden kleingehalten, bis die älteren dann in Rente gehen und plötzlich...oh Mist kann keiner da, der die Lücke füllen kann, weil kein Transfer stattgefunden hat.
      Und genau das frustriert einen als junger Kollege. Man wird künstlich kleingehalten. Und dann wird so getan als hätten die Alten sich alles selber von Null beigebracht, was natürlich totaler Bull.... ist.
      Besonders ist dieses Verhalten zu sehen wenn die Alten unstudiert sind und man selber als Akademiker gleich den Stempel aufgedrückt bekommt "der kann ja nix". Ja woran das wohl liegt, an den Willen zu lernen jedenfalls nicht.

      Die Quittung bekommt dieses Land in 20 Jahren zu spüren.

  • Ich kenne einige dieser Kandidaten. Die fangen an und haben Ansprüche wie verdiente langjährige Mitarbeiter: Möglicht wenig arbeiten, bei jedem Handgriff der nicht Spaß macht oder in der Aufgabenbeschreibung steht wird gemault, jeder Bückentag wird genommen, Überstunden übertrieben und eine Gehaltserhöhung sollte nach 3 Monaten schon sein.
    Und zu verstehen geben dass die nur knapp unter Mittelmaß sind sollte man auch nicht, dann ist man böse und sie sind beleidigt. Sorgfalt muss auch nicht sein, denn zur Nachkontrolle gibt es ja Vorgesetzte, und jeder Handgriff muss mit dem Löffel eingefüttert werden. Recherche und nachhaltige, hinterfragte eigene Ideen sind ja öde. Aber dann wird geprahlt wie schlau sie doch seien. Und wenn es doch nicht klappt muss neueres Arbeitsgerät her. Auskommen mit dem was man hat und es schlau, effizient nutzen ist ja auch nicht cool.
    Und ja, 2 Mal Überseeurlaub im Jahr, cooles Auto uns Markenklamotten müssen auch sein. Alles andere wäre ja unzumutbar.
    Nein, das trifft nicht auf alle jungen Leute zu, aber auf erschreckend viele.

  • Wenn es das nur schon alles wäre. Bin selbst Mitte 30 und ich habe auch täglich mit jungen Erwachsenen und Arbeitnehmern zu tun. Aber es sind nicht nur Eltern Schuld.
    Die Welt hat sich seit den 80ern auch weitergedreht:
    - Politik ist heutzutage 100 % witschaftshörig, das Wertesystem
    - Das
    soziale Umfeld für Kinder bis junge Erwachsene schon extrem verändert.
    - ...

    Bis in die frühen 90er galt die Faustregel "hauptsache studiert", dann komme ich schon unter. Das ist schon lange nicht mehr so. Industrie 4.0 wird ein noch viel dramatischerer Wandel.
    Was mir im Arbeitsleben auffällt:
    - eklatanter Mangel an Demut, Professionalität, Kompetenz und Leistungsbereitschaft
    - Eine Konsum-Anspruchsinflation ohnegleichen, zur Not mit enormen Schulden
    - Mangelnde Orientierung, was sie wirklich wollen. Alle denken: "Es richtet sich schon mit der Zeit".
    - u.v.m.

    Es gibt aber eben die wenigen Ausnahmen, die an sich arbeiten. Fleissig, intelligent und zielstrebig in Ihrem Handeln sind. Nicht auf andere hören und wissen, was sie wollen. Und die werden es immer schaffen. Die halten sich übrigends auf Facebook zurück, weil es schon peinlich ist.
  • Dann sagen Sie doch bitte auch die ganze Wahrheit und erwähnen was diese und nachfolgende Generationen einmal an Rente bekommen wenn sie in dem Alter sind... das dürfen Sie gar nicht sonst würde sich keiner mehr sein ganzes Leben kaputt arbeiten um dem heiligen Wachstum, das Überlebenselixier Gottes, dem Geld, zu dienen und die Leute würden mal schnallen was hier passiert, wa?
  • Mir fällt auch immer wieder auf welche überzogenen Ansprüche ich und meine Generation an ihr Leben und die Gesellschaft stellen.
    • Feste Arbeitsverträge;
      mehr als 20 Tage Urlaub im Jahr;
      ein gesichertes Einkommen für die Familie mit nur einem Job;
      trotz Kinder einmal im Jahr in Urlaub fahren, am besten noch ins Ausland(!);
      der Wunsch nach Sicherheit im Alter ohne privat vorsorgen zu müssen;
      bezahlte Überstunden;
      geregelte Arbeitszeiten;
      Sparbücher mit Zinsen >1% (positiv Zins!!!);
      Rente mit 63; usw…
    Das sind vielleicht Ansprüche! Über solche Dinge habe unsere Eltern mit Anfang 30 nicht einmal nachgedacht!
    Und ich habe immer gedacht, dass die Generation meiner Eltern stets über ihren Erwartungen lebte, hätte an der stetig aufstrebenden Wirtschaftslage seit den 50er Jahren gelegen. Weit gefehlt. Man sollte wohl nicht pauschal über eine ganze Generation urteilen!

  • Ich als GYPSY kann dazu nur sagen, dass der Artikel zwar grds. einen sehr interessanten Gedankengang präsentiert, im Ergebnis aber mal wieder viel zu sehr pauschalisiert. Mein Leben ist nämlich absolut geil. Ich halte mich - obwohl ich nunmehr im Arbeitsleben angekommen bin - immernoch für was Besonderes und genieße mein Leben auf dieser Grundlage in vollen Zügen! Es leben die Einhörner!

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