Von Allianz-Gutachtern errechnet
Die Schadensakte der Hobbits kostet 98 Millionen Euro
entschädigen = to compensate
übernehmen = to take over
vernichten = to crush
verursachen = to cause
Im
Hobbit-Film „Die Schlacht der fünf Heere“ geht einiges zu Bruch. Wie
viel Chaos angerichtet wird, haben die Schadensregulierer der Allianz
begutachtet. Sie analysieren für
das Kundenmagazin des Versicherers Filme und fragen sich, was der
Versicherer im Ernstfall wohl ersetzen würde. Wir haben die fiktive (ficticious)
Schadensakte ausgewertet.
Angriff des Drachen Smaug:
•
1200 Einfamilienhäuser in einfacher Holzausführung, mit Holzziegeln
gedeckt, zum größten Teil ohne Fundament, da die Häuser auf Holzpfählen
ins Wasser gebaut wurden. Ein Einfamilienhaus zum Neuwert inklusive
Bootssteg und standardisierter Inneneinrichtung aus der Elbenkollektion
liegt bei 75 000 Euro ergibt einen Neuwertschaden (replacement value) von 90 Millionen Euro.
•
250 Holzboote in Kanubauweise wurden durch Feuer zerstört oder
versenkt. Jedes Boot mit je zwei Paddeln 800 Euro. Neuwertschaden:
200.000 Euro.
• Der Regierungssitz
(government seat) der Seestadt wurde durch das Feuer komplett zerstört. Ebenfalls in
Holzbauweise ausgeführt, jedoch hochwertiger und größer als die
zerstörten Einfamilienhäuser. Neuwertschaden: 7,5 Millionen Euro.
•
Ein Alarmturm aus Holz mit großer Bronze-Zinnglocke wurde durch einen
Anprall des Drachen zerstört. Die Kosten zur Erneuerung belaufen sich
auf 12.500 Euro. Die Glocke muss erneuert werden, bei dieser Größe etwa
500 Kilogramm liegt der Wiederherstellungspreis bei 10.000 Euro.
Gesamtkosten Turm plus Glocke: 22.500 Euro.
•
Der Goldschatz auf dem Boot des Bürgermeisters wurde im See versenkt,
als der Drache im Todeskampf auf das Boot stürzte. Der Schatz ist zwar
nicht zerstört, kann aber nur aufwändig geborgen werden. Die Kosten für
die Bergung inklusive Bergekran (crane) und Taucher (diver) belaufen sich auf 98.000
Euro.
• Die verbrannten Gebäude
verursachen eher geringe Aufräum- und Entsorgungskosten, da durch den
Brand fast alles vernichtet ist. Zu erwartende Kosten: 175.000 Euro.
Zerstörung der Stadt Thal:
Die
Gebäude wurden durch den Kampf weiter zerstört, hier kann aber keine
Entschädigung durch den Versicherer geleistet werden, da die Bauten zum
Zeitpunkt der Zerstörung nicht benutzt wurden und sich bereits im
ruinenähnlichen Zustand (similar condition) befanden. Eine Entschädigung im Rahmen (to extend beyond the framework) kann
nicht erfolgen. Schaden: null Euro.
Kleid der Elbin Galadriel:
Die
Nazgûl, die neun Ringgeister, haben beim Kampf in Dol Guldur der
mächtigen Elbin Galadriel erheblichen Schaden an ihrem sehr alten und
wertvollen Kleid zugefügt. Der Kampf ist als versuchter Raub mit
Körperverletzung anzusehen, und der dadurch entstandene Schaden am Kleid
wird im Zuge der Hausratversicherung entschädigt. Das mit Goldfäden
gewebte Kleid ist im Handel nicht zu erwerben und daher unbezahlbar. Die
Allianz strebt nun mit Frau Galadriel einen Vergleich an. Schaden am
Kleid: 85.000 Euro.
Schlacht am Berg Erebor:
Bei
den tausenden Pfeilen, zerbroche nen Schwertern, Speeren und zerstörten
Rüstungen (armaments) wird die Kostenübernahme abgelehnt. Die Versicherer berufen
sich dabei auf (to plead for; invoke) den Kriegswaffenausschluss (exclusion) Neuwertschaden: null Euro.
Die
Sicherung der Bergfestung durch Thorin Eichenschild ist im Rahmen des
Vertrages als sogenannte Bewachungs- und Sicherungskosten mitversichert.
Thorin Eichenschild hatte die Absicht, den Zugang zur Festung zu
schützen und vor ungewollter Fremdübernahme abzusichern. Die Arbeiten
wurden in Eigenleistung durch vor Ort befindlichen Zwerge ausgeführt,
das Material wurde aus vorhandenen Felsen gestellt, somit fallen hierfür
keine Kosten an. Die Eigenleistung wurde wie folgt angesetzt: 13 Zwerge
mal zwölf Stunden mal 15 Euro – für schwere Arbeiten: Gesamtkosten:
2340 Euro.
Insgesamt beläuft sich die Schadenssumme auf 98,08 Millionen Euro.
Unter
der Betrachtung, dass der Versicherungsnehmer, Herr Thorin
Eichenschild, beim Kampf mit dem Anführer der Orks getötet wurde, muss
vor Zahlung (payment) der oben ermittelten Entschädigungssumme geprüft werden, wer
Zahlungsempfänger wird. Das Amtsgericht Mittelerde hat aufgrund des
fehlenden Testaments noch keinen Erben ermittelt. Somit kann die
Auszahlung erst nach (only after) rechtlicher und abgeschlossener Prüfung erfolgen.
(mwe)
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