Monday, August 4, 2014

Klaus Hoffmann Verkauf dich nicht -- Berlin




Songtext  --aus 1978


Mein Gespräch, meiner Lieder,
mein Hass und mein Glück,
mein Tag, meine Nacht, mein Vor, meine Zurück,
meine Sonne und Schatten, Zweifel, die ich hab';
an dir und in mir bis zum letzten Tag.
Deine Straßen, wo ich fliehe, stolper' und fall',
deine Wärme, die ich brauch', die ich spüre überall.

Verkauf dich nicht,
Berlin,
jung bist du nicht,
du alterst so schnell, buckelst zu sehr,
trägst an den Geldern der Freier so schwer.
Die werden geh'n, dich sterben seh'n,
Berlin, Geliebte Berlin.


Deine Ecken und Winkel, deine Höfe ungezählt,
wo der Dreck und die Armut nach Veränderung bellt,
dein Rausch am Morgen
riecht nach Haschisch und Bier,
und Rotz fällt gelassen auf Gassen von dir.
Deine Märkte, die Weiber, ihre Ruhe, ihre List
und manchmal ein Witz, der mich in den Magen trifft.

Verkauf dich nicht ...

Deine Häuser mit Fluren,
wo man prügelt, wo man lacht,
wo man, wenn's dunkel wird,
neue Mitbewohner macht.
Deine Räume, in denen der Schlaf ungern kommt,
weil die Luft zum Atmen fehlt,
wo der Sensenmann wohnt,
doch wo du frei sein erfährst in dieser großen Stadt,
obwohl sie einengt und preßt und viele Mauern hat.

Verkauf dich nicht ...

Mein Gespräch, meine Lieder,
mein Hass und mein Glück,
mein Tag, meine Nacht, mein Vor, mein Zurück.
Dein halbtoter Bahnhof, wo ich unter denen steh',
die morgen, schon morgen in bess're Städte geh'n.
Wo ich dich verlassen will,
immer wieder, immer noch,
ich schaff' den Sprung auch,
ich schaff' den Sprung doch.

Verkauf dich nicht ...

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