Revolverheld gewinnt, Tonbandgerät fünfter
22.09.2014 08:21 Uhr
Ein Popsong über die
Sehnsucht nach Ruhe hat das Rennen beim «Bundesvision Song Contest»
gemacht. Die Bandmitglieder von Revolverheld konnten einen historischen
Sieg einfahren. Jetzt gilt es, eine Wette einzulösen. Die Band
Tonbandgerät, die für Schleswig-Holstein gestartet ist, kam auf Platz 5.
Göttingen. Mit einer
Rekordpunktzahl hat die Band Revolverheld den «Bundesvision Song
Contest» gewonnen und den Titel nach Bremen geholt. Am Ende von Stefan
Raabs Gesangswettbewerb erhielten die vier Musiker aus allen
Bundesländern zwischen Alpen und Nordsee höchste Wertungen.
Revolverheld-Sänger Johannes Strate kündigte nach der rund vierstündigen
Marathon-Show an: «Wir werden jetzt wahnsinnig feiern.» Am Dienstag
wird das Quartett dann im Weserstadion vor dem Fußballspiel Werder
Bremen gegen Schalke 04 auftreten: «Das war eine Wette, wenn wir hier
gewinnen.»
Wieder einmal hat sich damit in dem Länderwettstreit nach Vorbild des Eurovision Song Contest ein Favorit durchgesetzt. Womöglich sprach der Text des Siegersongs «Lass uns gehen», der im Radio rauf und runter gespielt wird, auch vielen Fernsehzuschauern aus der Seele. Sie konnten am Ende der Sendung, die live von ProSieben übertragen wurde, per Telefon oder SMS abstimmen.
«Lass uns gehen» handelt von stressgeplagten Großstädtern («Bin immer erreichbar, und erreiche doch gar nichts»), die vom «Sommer in Schweden träumen». Die vier Bandmitglieder leben übrigens alle in Hamburg, nicht in Bremen, denken aber über ein Wochenendhaus auf dem Land nach, wie Strate nach dem Sieg auf der Bühne sagte.
Entertainer Stefan Raab hat den «Bundesvision Song Contest» vor zehn Jahren erfunden, als es noch so aussah, als könnte Deutschland beim Eurovision Song Contest nie gewinnen. ESC-Gewinnerin Lena hat diese Annahme widerlegt, dennoch blieb der «BuViSoCo», wie er auch liebevoll genannt wird, als Plattform für deutschsprachige Musik. Neben angesagten Künstlern wie Andreas Bourani (Bayern) und Marteria (Mecklenburg-Vorpommern) waren in diesem Jahr wieder junge Talente am Start.
Unter manchen eher belanglosen Pop- und Rapstücken überraschte Teesy (Sachsen-Anhalt). Der junge Sänger begeisterte die 3500 Zuschauer in der ausverkauften Göttinger Lokhalle mit seiner Wahnsinnsstimme und seinem smarten Auftritt in weißem Hemd, Fliege und Hosenträger. Teesy beweist, dass Soul und R&B auf Deutsch gut funktionieren können.
Überhaupt war die ganze Show in gewisser Weise eine Dauerwerbesendung fürs Musikmachen. Alle Künstler hatten sich vorab mit Raab zu kleinen Jam-Sessions getroffen, wobei teilweise Originelles zustande kam - etwa wenn Andreas Bourani R. Kellys «I believe I can fly» auf Bayerisch singt oder Miss Platnum Marlene Dietrichs «Ich hab noch einen Koffer in Berlin» interpretiert.
Zu kritisieren gibt es an so einer Show naturgemäß immer etwas: Möglicherweise war die Bandbreite an Musikstilen nicht so groß wie in vergangenen Jahren. Darüber hinaus traten in der zehnten Ausgabe unter den 16 Kandidaten nur zwei Solokünstlerinnen auf. Der Erfinder der Show zeigte sich am Ende dennoch sehr zufrieden. «Hier gibt es nur Gewinner», betonte Stefan Raab, der die Jubiläumssendung ungewohnt elegant in schwarzem Anzug und Krawatte moderierte.
Hier die Platzierungen aller 16 Kandidaten der Live-Show:
Und hier ist der Text:
Hallo, hallo!
Bist du auch so gelangweilt,
Genervt und gestresst von der Enge der Stadt?
Bist du nicht auch längst schon müde
der Straßen, der Menschen, der Massen?
Hast du das nicht satt?
Ich kann nicht mehr atmen,
Seh' kaum noch den Himmel.
Die Hochhäuser haben meine Seele verbaut.
Bin immer erreichbar, und erreiche doch gar nichts,
Ich halte es hier nicht mehr aus.
CHOR:
Lass uns hier raus!
Hinter Hamburg, Berlin oder Köln.
Hört der Regen auf Straßen zu füllen.
Hör'n wir endlich mal wieder,
Das Meer und die Wellen,
Lass und gehen, lass uns gehen, lass uns gehen!
Hinter Hamburg, Berlin oder Köln
Hör'n die Menschen auf Fragen zu stellen
Hör'n wir endlich mal wieder
Das Meer und die Wellen
Lass uns gehen, lass uns gehen, lass uns gehen
Die Stadt frisst die Ruhe
Mit flackernden Lichtern.
Schluckt Tage und Nächte in sich hinein
Gehetzte Gesichter in der drängelnden Masse
Jeder muss überall schnell sein
Zwischen den Zeilen hab' ich gelesen,
Dass wir beide weg von hier wollen
Wir stecken hier fest
Verschüttet im Regen
Und träumen vom Sommer in Schweden.
CHOR:
Ooooooh...
... Lass uns gehen..
Lass uns hier raus
Hinter Hamburg, Berlin oder Köln
... Lass uns gehen..
Hört der Regen auf Straßen zu füllen
Können wir endlich mal wieder
Entscheidungen fällen
CHOR:
Wieder einmal hat sich damit in dem Länderwettstreit nach Vorbild des Eurovision Song Contest ein Favorit durchgesetzt. Womöglich sprach der Text des Siegersongs «Lass uns gehen», der im Radio rauf und runter gespielt wird, auch vielen Fernsehzuschauern aus der Seele. Sie konnten am Ende der Sendung, die live von ProSieben übertragen wurde, per Telefon oder SMS abstimmen.
«Lass uns gehen» handelt von stressgeplagten Großstädtern («Bin immer erreichbar, und erreiche doch gar nichts»), die vom «Sommer in Schweden träumen». Die vier Bandmitglieder leben übrigens alle in Hamburg, nicht in Bremen, denken aber über ein Wochenendhaus auf dem Land nach, wie Strate nach dem Sieg auf der Bühne sagte.
Entertainer Stefan Raab hat den «Bundesvision Song Contest» vor zehn Jahren erfunden, als es noch so aussah, als könnte Deutschland beim Eurovision Song Contest nie gewinnen. ESC-Gewinnerin Lena hat diese Annahme widerlegt, dennoch blieb der «BuViSoCo», wie er auch liebevoll genannt wird, als Plattform für deutschsprachige Musik. Neben angesagten Künstlern wie Andreas Bourani (Bayern) und Marteria (Mecklenburg-Vorpommern) waren in diesem Jahr wieder junge Talente am Start.
Unter manchen eher belanglosen Pop- und Rapstücken überraschte Teesy (Sachsen-Anhalt). Der junge Sänger begeisterte die 3500 Zuschauer in der ausverkauften Göttinger Lokhalle mit seiner Wahnsinnsstimme und seinem smarten Auftritt in weißem Hemd, Fliege und Hosenträger. Teesy beweist, dass Soul und R&B auf Deutsch gut funktionieren können.
Überhaupt war die ganze Show in gewisser Weise eine Dauerwerbesendung fürs Musikmachen. Alle Künstler hatten sich vorab mit Raab zu kleinen Jam-Sessions getroffen, wobei teilweise Originelles zustande kam - etwa wenn Andreas Bourani R. Kellys «I believe I can fly» auf Bayerisch singt oder Miss Platnum Marlene Dietrichs «Ich hab noch einen Koffer in Berlin» interpretiert.
Zu kritisieren gibt es an so einer Show naturgemäß immer etwas: Möglicherweise war die Bandbreite an Musikstilen nicht so groß wie in vergangenen Jahren. Darüber hinaus traten in der zehnten Ausgabe unter den 16 Kandidaten nur zwei Solokünstlerinnen auf. Der Erfinder der Show zeigte sich am Ende dennoch sehr zufrieden. «Hier gibt es nur Gewinner», betonte Stefan Raab, der die Jubiläumssendung ungewohnt elegant in schwarzem Anzug und Krawatte moderierte.
Hier die Platzierungen aller 16 Kandidaten der Live-Show:
- 1. Platz: Revolverheld, Bremen (180 Punkte)
- 2. Platz: Jupiter Jones, Rheinland-Pfalz (124 Punkte)
- 3. Platz: Teesy, Sachsen-Anhalt (102 Punkte)
- 4. Platz: Marteria, Mecklenburg-Vorpommern (101 Punkte)
- 5. Platz: Tonbandgerät, Schleswig-Holstein (87 Punkte)
- 6. Platz: Andreas Bourani, Bayern (81 Punkte)
- 7. Platz: Max Mutzke, Baden-Württemberg (58 Punkte)
- 8. Platz: Maxim, Nordrhein-Westfalen (46 Punkte)
- 9. Platz: OK Kid, Hessen (33 Punkte)
- 10. Platz: Nico Suave feat. Flo Mega, Hamburg (28 Punkte)
- 11. Platz: Duerer, Thüringen (25 Punkte)
- 12. Platz: Miss Platnum, Berlin (16 Punkte)
- 13. Platz: Sierra Kidd, Niedersachsen (15 Punkte)
- 14. Platz: Inglebirds, Saarland (12 Punkte)
- 15. Platz: Sebastian Hackel, Sachsen (10 Punkte)
- 16. Platz: Kitty Kat, Brandenburg (10 Punkte)
Und hier ist der Text:
Hallo, hallo!
Bist du auch so gelangweilt,
Genervt und gestresst von der Enge der Stadt?
Bist du nicht auch längst schon müde
der Straßen, der Menschen, der Massen?
Hast du das nicht satt?
Ich kann nicht mehr atmen,
Seh' kaum noch den Himmel.
Die Hochhäuser haben meine Seele verbaut.
Bin immer erreichbar, und erreiche doch gar nichts,
Ich halte es hier nicht mehr aus.
CHOR:
Lass uns hier raus!
Hinter Hamburg, Berlin oder Köln.
Hört der Regen auf Straßen zu füllen.
Hör'n wir endlich mal wieder,
Das Meer und die Wellen,
Lass und gehen, lass uns gehen, lass uns gehen!
Hinter Hamburg, Berlin oder Köln
Hör'n die Menschen auf Fragen zu stellen
Hör'n wir endlich mal wieder
Das Meer und die Wellen
Lass uns gehen, lass uns gehen, lass uns gehen
Die Stadt frisst die Ruhe
Mit flackernden Lichtern.
Schluckt Tage und Nächte in sich hinein
Gehetzte Gesichter in der drängelnden Masse
Jeder muss überall schnell sein
Zwischen den Zeilen hab' ich gelesen,
Dass wir beide weg von hier wollen
Wir stecken hier fest
Verschüttet im Regen
Und träumen vom Sommer in Schweden.
CHOR:
Ooooooh...
... Lass uns gehen..
Lass uns hier raus
Hinter Hamburg, Berlin oder Köln
... Lass uns gehen..
Hört der Regen auf Straßen zu füllen
Können wir endlich mal wieder
Entscheidungen fällen
CHOR:
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