Monday, June 10, 2013

Respekt, Herr Professorin!

Uni Leipzig wird weiblich

Radio Bayern/ Radiowelt
Kein Hinweis mehr auf die vielen Professoren und Professorinnen. Die Universität in Leipzig streicht auch das Binnen-I und alle Schrägstriche. Ab sofort gibt es in der Grundordnung nur noch die Professorin. Grandios!
Von: Hans Tschech Stand: 05.06.2013
Professorin an der Tafel | Bild: colourbox.com

Von Kurt Tucholsky stammt der Seufzer "meine Sorgen möcht‘  ich haben".  Dabei ahnte Tucholsky noch nichts von den drängenden Problemen unserer Tage, nichts von Klimawandel und Eurokrise, von Tempolimit und Ehegattensplitting und schon gar nichts vom immerwährenden Kampf und die geschlechterneutrale Sprache.

Doch jetzt ist ein Ende des ewigen Zanks in Sicht. An der Universität der schönen Stadt Leipzig, die ja mit Auerbachs Keller über ein Etablissement verfügt, in dem der Akademiker mit Hilfe geistiger Getränke seit jeher gerne in neue Dimensionen vorstößt, – an der Uni Leipzig also war man der nervigen Diskussionen um die geschlechterneutrale Sprache leid und hat – ja – den gordischen Knoten durchschlagen.

Professorin, Rektorin, Assistentin plus Fußnote – das reicht

Das ist mal eine klare Sache; Schluss mit dem Herumgeeiere, wie etwa in der neuen Straßenverkehrsordnung, wo sich jahrzehntelang die Autofahrer herumgetrieben haben  bis man jetzt, um endlich auch die Autofahrerinnen verwarnen zu können, die beiden zu "Autofahrenden" verschmolzen hat.

Die Stadt Hannover wollte – Zeit wars – endlich auch Frauen ins Freie lassen und machte deshalb aus der Fußgängerzone – Sie merken „Gänger“, keine „Gängerinnen“ – aus der Fußgängerzone machte man in Hannover einfach die Flaniermeile. Gottseidank!

Der Anfang vom Ende des Patriarchats

Da ist die Uni Leipzig radikaler. Und vielleicht wird ihre Entscheidung einmal als Anfang vom Ende des Patriarchats gewürdigt werden. Das Beispiel muss natürlich Schule machen – überall wo Männer und Frauen zusammen sind. 

Damit es jetzt nicht gegenüber den Männern ungerecht wird, könnte man ja – frei Karl Valentins Modell zur Verkehrsberuhigung – abwechseln. Zum Beispiel: in Bayern alles männlich, in Baden-Württemberg bei Herrn Ministerpräsidentin Kretschmann weiblich. Oder: Medizinberufe männlich, die Bundeswehr weiblich – zu Befehl, Herr Oberfeldwebelin!

Klar – das mag auch verwirren. Und es wird manche am Sinn der geschlechterneutralen Sprache zweifeln lassen – wie den Diskutanten im Internet, der den Leipziger Beschluss mit dem Satz kommentierte: "Da haben wir die Salatin."

Leserreaktion  am 07.06.13 um 01:53
An der Uni Leipzig sollten schlaue Leute sitzen die an Hand der allgemein in Deutschland üblichen umgangssprachlichen Anrede wie Frau bzw. Herr erkennen welchem Geschlecht der Herr Lehrer, Herr Dozent, Herr Professor oder Frau Lehrerin, Frau Dozentin, Frau Professorin, bzw. Herr Amtsträger oder Frau Ministerin angehört. Wenn nicht, sollten sich die Entscheidungsträger für diesen Schildbürgerstreich mal genetisch untersuchen lassen, ob da noch alle Chromosomen am
richtigen Platz sitzen oder ob diese sich per geistigen Stuhlgang bereits zu diesem Geschlechts= verdrehungs - Dünnschiss völlig gehirnverkompostiert haben. Selbst wenn es an der Uni Leibzig eine X- Chromosomen Mehrheit, sprich weibliche Majorität gibt, kann das unmöglich Grundlage für solchen Bezeichnungs- und Entscheidungsschwachsinn sein. Das wäre ja gleich zu setzen mit der
Forderung alle feminine Pronomen bei Zahlen der fairen Ausgeglichenheit mit dem Neutrum Pronomen zu ersetzen, "das 13" statt "die 13", oder Herr.....

2 comments:

  1. Ich will einmal Leipzig besuchen. Vielleicht studiere ich da naechstes jahr!

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  2. Ach nicht naechstes jahr, ich habe gemeint wann ich in einer Universitaet bin

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