Friday, April 8, 2016

Gedicht - Ein imaginärer Ausländer-Generalstreik in Berlin

von Aras Ören  (ein Tuerkisch-Deutscher Dichter)

http://emerald.tufts.edu/as/ger_rus_asian/auslaender/Wirtschaft.html
http://emerald.tufts.edu/as/ger_rus_asian/auslaender/Wirtschaft.html

Ein Imaginärer Ausländer-Generalstreik in Berlin
von Aras Ören

Die Dame im Café am Nachmittag
will Kaffee und Kuchen haben
aber die Tassen sind nicht gewaschen
die Serviererin ist nicht da.
Wo bleibt mein Essen etwas exotisch
gut gewürzt und mal was anderes.
Der „Dönerkebab"-Spieß dreht sich nicht
auch der bunte Gemüseladen um die Ecke
hat seit Tagen dicht gemacht.


Der Patient wartet auf den netten Arzt umsonst
der Alte im Krankenbett wird nicht gepflegt
auch die Suppe in der Küche nicht gekocht.
Die Müllabfur funktioniert nicht ganz
die U-Bahnhöfe stinken.


Berliner Export hat Defizit
Kongrebteilnehmer aus aller Welt
haben die Nase voll
ihre Betten sind nicht frisch
flinke Bedienung verschwunden.


Wohnungsnot nimmt kein Ende
Versprechen sind schön – wo sind die Bauarbeiter?
Rentenkasse sucht dringend Zuschuß
weniger Beitragszahler, überall rote Zahlen
Der letzt Ausländer macht alle Lichter in Berlin aus und geht.


Der Großbetrieb schreibt ans Werktor:
Wir suchen Leute! Jeder Kanaker ist angenehm.
Der Mann auf der Straße schreit immer noch:
Ausländer raus!



„Die Ausländer nehmen alle unsere Arbeitsplätze weg," sagen viele Deutsche. 
Aber niemand sagt das über ihren deutschen Nachbarn. 
Niemand sagt, „Ich will einfach keine anderen Einwohner außer mir in dieser Stadt. 
Wenn es keine Anderen hier gibt, kann ich den besten Job kriegen." 
Je mehr Menschen es gibt, desto mehr Arbeitsplätze können entstehen. 
Die Ausländer in Deutschland bringen mehr Arbeitsplätze als sie nehmen.
Der durchschnittliche deutsche Haushalt besteht aus 2,2 Menschen. 
Der durchschnittliche ausländische Haushalt in Deutschland besteht aus 2,8 Menschen. 
Das heißt, ein durchschnittlicher ausländischer Haushalt braucht mehr Lebensmittel,
    mehr Kleider, eine größe Wohnung, mehr Lehrer, mehr Pfarrer, usw. 
Deshalb bringen diese Familien auch mehr Arbeitsplätze in die deutsche Wirtschaft. 
Sie bringen mehr Geld in die Ökonomie und machen sie deshalb gesünder.
Ein anderer wichtiger Punkte ist, daß alle Ausländer genau dieselben Steuern bezahlen, 
    aber durchschnittlich weniger aus der Staatskasse erhalten. 
In vielen Fällen ziehen Ausländer in ein anderes Land um, bevor sie das Rentenalter erreichen. Deshalb bezahlen sie dieselben Rentenbeiträge aber haben nicht denselben Nutzen. 
Die ausländischen Mitbürger bezahlen jährlich 25 Milliarden mehr 
    an die Staatskasse als sie erhalten! 
Also kann jemand wahrhaftig argumentieren, daß die Ausländer die Ökonomie stören?

Die meisten Ausländer arbeiten im Verarbeitenden Gewerbe oder im Sozialbereich. 
Sie nehmen die Arbeitplätze, die die duchschnitten Deutschen einfach nicht wollen. 
Sie arbeiten in den Fabriken, spülen das Geschirr und putzen die Klos. 
Diese Jobs müssen von jemand gemacht werden. 
Dadurch stützen die Ausländer den Arbeitsmarkt.

Für weitere Information und Statistiken, bitte klicken Sie hier Statistisches Bundesamt und wählen "Ausl*nder" als Suchthemen auf der Leitseite. 
(Or try the German Embassy/German Info Center for more information in English.)



Quelle: "Ausländer und die Deutsche Wirtschaft," Dokumentation Nr. 339, Hrsg. Bundesministerium für Wirtschaft, April 94.

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