Friday, August 27, 2010

Schwarzfahrer

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"Ist da noch frei?" With these words, one asks permission for the next seat, whether in a restaurant, classroom, or on public transportation.

In the breakthrough short film SCHWARZFAHRER, this phrase launches a racist tirade which sets the tone for the film.

Dieser Film gewann 1994 den OSCAR (Besten Kurzfilm), und auch mehrere internationale Preise.

Der Film findet hauptsächlich auf einer alten Straßenbahn in Berlin staat. Um den Film zu verstehen, muss man auch verstehen, wie man für eine Fahrkarte bezahlt. Es gibt keinen Kontrolleur am Eingang. Das dauert zu zu lange. Die Busse oder Bähne in Deutschland müssen so schnell wie möglich von einer Station zur anderen fahren.

Schulkinder und Studenten dürfen für wenig Geld monatliche Fahrscheine kaufen. Der Fahrschein muss man immer bei einsteigen dabei haben.

Für der Mitfahrer, der einen Fahrschein kaufen muss, gibt es Automaten in jedem Bus oder jeder Straßenbahn.

Und wenn man KEINE Fahrkarte mit sich hat? Dann fährt er SCHWARZ, er ist ein Schwarzfahrer, oder "fare dodger."

Warum fährt nicht jeder schwarz? Weil die Busse oft von einem Buskontrolleur kontrolliert werden. Das Verb 'fangen' heisst auf Englisch 'to catch.' Man will überhaupt nicht von einem Buskontrolleur gefangen werden! Die Strafe (penalty) ist groß. Man muss dazu sehr viel Geld ausgeben, genug Geld, um eine Monatskarte gekauft zu haben.


--> Glaubst DU, Du würdest irgendwann schwarzfahren?
--> WER würde schwarzfahren?


Und was sagt der Kontrolleur, als er in den Bus einsteigt? "Die Fahrscheine, bitte!"

-->Und dann gibt es für den Schwarzfahrer PECH!



Nun hier ist der Film SCHWARZFAHRER, vom Jahr 1992. Der Regie: Pepe Danquart. (~10 Min.)
(Der Filmtext folgt, auch mit Wortschatz dabei.)




Und? Denkst Du gern an diesen Film nach? (Für mich ist der Film sehr nachdenklich.)


Jetzt soll der Film gut verstanden werden.

--------------- WORTSCHATZ ----------------

der Flegel (the lout)
die Straßenbahn (the streetcar)
belästigen (to pester)
belästigt werden (to be pestered/molested/bothered)
sich anständig benehmen (to behave respectfully)
sich an unsere Sitten anpassen (to adapt to our customs)

die Hottentotten (people from an African tribe; here, a barbaric designation)
uns auf der Tasche herumliegen (to mooch off us: die Tasche=the pocket/purse)
der Arbeitslose (der hat keine Arbeit)
schwarz arbeiten (to work "off the books" without paying taxes)
einer sieht aus wie der andere (they all look alike)
der Anhaltspunkt (point of reference)

penetrant riechen (to have a penetrating smell)
verbieten / verbat / hat verboten (to forbid)
passieren / passierte / ist passiert (to happen)
die ganze Sippschaft (the entire clan)
das Karnickel (=Kanninchen -rabbit)
sich vermehren (to breed)

der Fahrschein (ticket to ride; PL = die Fahrscheine)
die Fahrscheinkontrolle (ticket check)

Scheißtag! (What a horrible day!)
sich trauen (to dare / jemandem trauen + Dativ = to trust someone)
der Sozialfall (welfare case)
von wegen! (You've got to be kidding! / No way!)
die Ausrede (the excuse)
eine blöde Ausrede (a lame excuse)


Gute Vokabeln, nicht wahr? Man kann wirklich damit eine gute Geschichte anfangen.

--> Und das Thema? (Sagen wir vielleicht "AUSLÄNDERFEINDLICHKEIt?")


Hier folgt unsere Geschichte, ja, hier ist der Text vom Film.

--- --- --- --- --- SCHWARZFAHRER, der TEXT --- --- --- --- ---


Der Schwarze: Ist hier noch frei?


Die alte Frau: Sie Flegel! Warum setzen Sie sich nicht woanders (somewhere else) hin?
Es gibt doch genug Plätze hier.
-- Jetzt kann man schon nicht mehr Straßenbahn fahren, ohne belästigt zu werden.
Wer von unseren Steuern (taxes) profitiert, könnte sich wenigstens anständig benehmen . . .
-- als ob man sich nicht an unsere Sitten anpassen könnte.

-- Warum kommt Ihr überhaupt alle hierher?
-- Hat Euch den jemand eingeladen?
-- Wir haben es alleine geschaft, wir brauchen keine Hottentotten, die uns nur auf der Tasche herumliegen. .
Jetzt, wo wir selber so viele Arbeitslose haben...
-- und dann arbeiten die alle noch schwarz, als ob das jemand kontrollieren könnte...
Wo von denen einer aussieht, wie der andere.
Man müßte wenigstens verlangen können, dass sie den Namen ändern, bevor sie zu uns kommen.
Sonst hat man ja gar keinen Anhaltspunkt.

-- Im übrigen riechen sie penetrant, aber das kann man ja schließlich nicht verbieten (forbid).

-- Als ob nicht die Italiener und Türken schon genug waren. Jetzt kommt auch noch halb Afrika.
-- Das war früher nicht passiert, dass alle rein dürfen zu uns.

Mein (Mann) Hans sagte immer: "Lassen wir einen rein, dann kommen sie alle . . die ganze Sippschaft."
-- Die vermehren sich ja wie die Karnickel da unten, alle quer durcheinander.

Kein Wunder, dass die da alle Aids haben. Die kriegen wir nie weider los.

-- Wenn das jetzt so weitergeht bei uns, gibt es bald nur noch Türken, Polen und Neger hier.
-- Man weiss ja schon bald nicht mehr, in welchem Land man lebt.


Kontrolleur: Guten Tag. Fahrscheinkontrolle! Ihre Fahrscheine, bitte!

Motorradfahrer: Ich habe es ja gewußt - Scheißtag!

---- (Alle hollen die Fahrscheine. Der Schwarze hat einen Schülerpaß; die alte Frau hält ihren gekauften Fahrschein in der Hand.)


Alte Frau: Ich trau’ mich ja schon nicht mehr auf die Straße, wenn es dunkel wird.
Man liest ja soviel in der Zeitung.
Naja, wir haben uns jedenfalls einen Hund angeschafft, als man den Türken die Wohnung unter uns gegeben hat.
Man kann ja nie wissen. Sozialfall? --Von wegen! Die wollen alle nicht arbeiten!

Junge: Mama, guck mal!

Kontrolleur: Ihren Fahrschein bitte!

Alte Frau: Der Neger hier hat ihn eben aufgefressen!

Kontrolleur: So 'ne blöde Ausrede habe ich auch noch nicht gehört. Ja, wenn Sie keinen Fahrschein haben, muß ich Sie bitten, mit mir mit zu komen.

Alte Frau: Die fressen unsere Fahrscheine! Wenn es ich Ihnen doch sage!
-- Hören Sie, ich hatte eben noch . . . Glauben Sie mir doch! Ich fahre nie ohne Fahrschein. Die haben es doch alle gesehen. Ich verstehe das nicht . . . sie haben es doch alle gesehen. . .


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Und jetzt kommen wir zu ein paar Fragen zum Verständnis.

1. WIE reagiert der alte Mann, als der "coole Typ" in die Straßenbahn einsteigt?


2. WER reagiert auf die Tirade der alten Frau? (In welcher Sprache? Was sagt er wahrscheinlich?)


3. WARUM sagen die anderen Leute in der Straßenbahn nichts?


4. WIE reagieren der Schwarze und der kleine Junge aufeinander?


5. WAS denken der Schwarze und der Junge, der in die andere Richtung fährt, wenn sie sich in die Augen schauen?

6. WAS macht der Rollfahrer, als die alte Frau gestraft würde? Warum?

7. WIE hättest DU auf den Monolog der alten Frau reagiert. (Stell Dich vor, Du wärst der Schwarze!)

1 comment:

  1. 1. He looks at them disapprovingly.
    2. Der alte Mann ist freunlich zu die Frau. Die Mutter spricht zu ihren Kind.
    3. They do not know either person and don't want to get involved. It is easier to sit and watch.
    4. He eats her ticket and the kid looks on in awe.
    5.
    6. He takes her off the tram, because she no longer has a ticket. He thinks that she is crazy.
    7. I don't know. I would probably not have eaten the ticket, but I would have been angry!

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